Blender ist ein kostenloses und dennoch ungeheuer leistungsfähiges 3D-Tool. Das Beispielprojekt »Das Heidentor bei Carnuntum« wurde mit diesem Programm umgesetzt; etliche Bilder der Homepage von dieser Software berechnet.
Mit Blender kann zunächst jedes beliebige Objekt modelliert, mit Materialien versehen und texturiert werden. Die einzelnen Objekte können zu einer Szene arrangiert und bewegt werden. Blender ist auch fähig unterschiedliche Variationen eines Modells auf einem Objekt zu speichern (»Shape Keys«) und diese Objekte mit einer Art zu Skelett versehen, (Stichworte: »Rigging« bzw. »Skinning«). Durch diese Möglichkeiten eignet sich Blender auch zur Charakteranimation.
Fertige Szenen werden beleuchtet und mit virtuellen Kameras aufgenommen. Ausgereifte Animationswerkzeuge (Dope-Sheet, Graph-Editor) ermöglichen es, Bewegungen sehr präzise zu beeinflussen. Als Ergebnisse können sowohl Einzelbilder, als auch Animationen berechnet werden.
Die Berechnung erfolgt durch eine sogenannte »Render-Engine«. Blender liefert gleich mehrere Engines mit. Davon abgesehen, können aber auch externe Renderer für die Berechnung von Blender-Szenen verwendet werden. Außerdem können in Blender modellierte Objekte in verschiedensten Formaten exportiert werden. Darunter befindet sich auch das »stl.-Format«. Dieses wird von den meisten 3D-Druckern verwendet. Mit Blender können also auch Modelle für den 3D-Druck hergestellt werden. Das sind die typischen Fähigkeiten von 3D-Software. Blender kann aber noch einiges mehr.
Blender beherrscht eine Vielzahl an Simulationen, wie z. B. Schwerkraft, Magnetismus, Wind, Wasser, Zusammenstöße von Körpern oder die Simulation von (fallenden) Stoffen. Ein ausgereiftes Partikelsystem ermöglicht die Kontrolle von sehr vielen, meist sehr einfach gehaltenen, Objekten. Partikelsysteme ermöglichen es beispielsweise, tausende von Blättern an einem Baum sprießen oder Gräser auf einem Untergrund wachsen zu lassen.
Blender bietet zudem einen sogenannten »Compositor«, der es ermöglicht, bereits berechneten Bildern Effekte (z. B. Nebel, Leuchteffekte) hinzuzurechnen.
Mit einem integrierten Videoschnittprogramm können animierte Bildsequenzen aneinandergefügt, mit Übergangseffekten und mit Ton versehen werden.
Ein Tracker ermöglicht es, die Kameraposition eines real gedrehten Videos in den virtuellen Raum zu übertragen, so dass ein reales Video stimmig mit in 3D-Software modellierten Objekten angereichert werden kann. Diese Fähigkeit macht Blender auch für Filmer interessant, die Bildsequenzen mit Special-Effects versehen möchten. Sogar eine Gameengine ist in Blender integriert, mit der interaktive Inhalte erstellt werden können.
Noch mehr über Blender erfahren Sie in der folgenden Galerie: