... Bei den Ausleseprüfungen sind die Bedingungen meist noch verschärft. Eine solche in einer fremden Sprache abzulegen, hieß, sich auf ein Glücksspiel einzulassen. Nach dem zweiten von drei erlaubten Versuchen hatte seine Freundin beschlossen, das Fach zuerst an der Uni in ihrer Geburtsstadt zu inskribieren und es später noch einmal zu versuchen. Die dadurch entstandene Studienverzögerung hatte ihr eine in beleidigenden Worten abgefasste Ablehnung ihres Antrages auf Aufenthaltsgenehmigung eingebracht. Sie war vorerst unverrichteter Dinge abgereist.
Er vermisste die Diskussionen mit seinen Freunden, in denen man aus erster Hand über das Leben an verschiedensten Orten der Welt erfuhr; das Klima des Beisammenseins, in dem das Fremde offen, neugierig und vor allem als überaus interessant erlebt wurde. Der Großteil seiner Freunde war weg, und auch er verließ die Stadt, in der er studiert hatte.
Nun saß er im Zug und rollte in Richtung Elternhaus. So klar ihm war, an welchem Bahnhof er aussteigen würde, so unklar war für ihn, wohin sein Weg führte. Das Leben stellte seine Weichen, dessen war er sich gewiss. Aber wohin führte ihn seine Lebensreise? ...
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